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09.02.2023 | Exkursionsbericht des Geschichtsprofils Q1 über die Hansestadt Lübeck

„So, einmal bitte bei Herrn N. melden!“, so wurde ich am Montagmorgen von meinen MitschülerInnen begrüßt. Dieser händigte mir ein Ticket aus und es konnte losgehen. Der Schienenersatzverkehr in Form eines riesigen Reisebusses wartete schon auf uns. Es dauerte doch überraschend lange, bis unser überschaubarer Kurs seine Plätze gefunden hatte und wir die Insel verlassen konnten. „Also falls es Viererzimmer gibt, gehen wir auf eins ok?“ Dies war wohl der Satz, welcher am häufigsten als Gesprächsfetzen durch den Bus drang, denn die Zimmeraufteilung, welche vor Ort geschehen sollte, sorgte allerseits für intensives Gerätsel.

Lübeck Hauptbahn, schon tausendmal gesehen und doch jedes Mal aufs Neue ein wunderschönes Gebäude. Die 15 Minuten Wartezeit bis es zur Jugendherberge ging wurden vielseitig überbrückt- sei es der Frühstücks-Bigmac von McDonalds, das überteuerte Shoppen im Bahnhofs-Edeka oder das weitere Fachsimpeln über die Zimmerverteilung.

Nach einem kleinen Marsch durch das morgendliche Lübeck erreichten wir die Jugendherberge. Dort wurden aber immer noch nicht die Zimmer verteilt, sondern sich auf die erste Stadtführung vorbereitet. Es wurden Taschen umgepackt, da manche Gepäckstücke eher auf eine zweiwöchige anstatt einer zweitägigen Exkursion schlossen und diese nicht mit durch Lübeck getragen werden wollten.

Nun war es so weit: Die erste Stadtführung begann. In zwei Gruppen ging es los durch Lübeck. Unsere erste Etappe beinhaltete die Überquerung einer Brücke aus der Altstadt hinaus und wir bekamen unsere ersten Infos, während eine Frau einen Schwarm Tauben fütterte, was allseits für Aufregung sorgte. Weiter ging es zum Holstentor, bei welchem uns der Begriff steinreich erklärt wurde. Das Holstentor besteht aus roten sowie einzelnen schwarzen Steinen, welche ein Zeichen für Reichtum waren. Dort war uns noch nicht bewusst, wie populär dieser Fakt unter den Stadtführern ist, dazu später mehr.

Zurück auf der anderen Seite des Flusses wurden wir über ein einstiges Hochwasser informiert und uns wurden Straßennamen erklärt, unter anderem auch die Petersilienstraße. Dort lebten vornehmlich Prostituierte und da Petersilie angeblich als Abtreibungsmittel galt, war ein Straßenname geboren.

Über den Markplatz, auf welchem Lübeck in Kleinformat nachgebaut ist, („So jetzt könnt ihr alle mal die Kirchtürme anfassen.“) ging es zum Endpunkt der Führung. Bei dem Bau der Marienkirche habe anscheinend der Teufel beim Bau mitgewirkt oder es war einfach die ungünstige Lage, welche die Kirche genau im Durchzug stehen lässt. Man weiß dies bis heute nicht, geht jedoch eher von der zweiten Theorie aus.

Nun hieß es endlich: Zimmeraufteilung. Diese lief reibungslos durch die Unterstützung einer überschüssigen Matratze womit schnell noch ein fünftes Zimmer gezaubert wurde, und wirklich jeder beruhigt und umringt von Freunden schlafen konnte. Doch der Aufenthalt währte nicht lange, denn die zwei Stunden Freizeit mussten taktisch sinnvoll ausgenutzt werden. Als wir uns anschließend zum Essen bei Peter Pane trafen, erschienen einige voll bepackt mit Shoppingtüten, neuem Schmuck oder gar neuen Fingernägeln. Die Burger bei Peter Pane lassen sich wirklich empfehlen und auch die selbstgemachte Limonade lässt nicht zu wünschen übrig.

Vor der Nachtwanderung wurde sich noch schnell auf den Zimmern warm angezogen, da in Lübeck doch der eisige Januar deutlich zu spüren war. Los ging es am Burgtor, welches wir nur mit Hilfe von Google Maps fanden und deswegen etwas unpünktlich waren.

Im authentischen Nachtwächterkostüm begann dann unsere interaktive Nachtwanderung. Durch kleine Gässchen, bei denen sich das Gefühl breit machte, dass wir Hausfriedensbruch begehen, schlängelten wir uns durch Lübeck. Wir lernten das Frauen früher im „Kill-Bill“-Style lebendig begraben wurden und das Lübeck tatsächlich verhältnismäßig wenige Hexen verbrannte. Der bereits allseits bekannte Fakt über die schwarzen Steine durfte auch nicht fehlen. Durch Gassen, welche nicht für zur Klaustrophobie neigende MitschülerInnen waren, beendeten wir unsere Führung auf dem Marktplatz.

Dort begann dann unser Lübecker Nachtleben… Doch gut erzogen wie wir sind, ging es für uns alle direkt auf die Zimmer mit einem kleinen Abstecher zu Rewe, um uns mit Mitternachtssnacks einzudecken. Auf den Zimmern wurde der Abend vielseitig beendet. Manche wählten die Partie Karten oder sonstigen Spiele. Ein anderes Zimmer erzeugte auch durch eine mitgebrachte Musikbox für das Club-feeling auf dem Zimmer.

Der nächste Morgen begann für uns alle sehr entspannt. Das Frühstück wurde in der Jugendherberge genossen, während ein älterer Herr verzweifelt versuchte seinen Reisepass zu erneuern. Zum Glück haben wir hilfsbereite Mitschülerinnen.

Gegen zehn machten wir uns nun mit Sack und Pack auf den Weg zum Hansemuseum. Die Abreise wurde durch eine verlorene Schlüsselkarte etwas hinausgezögert. Diese fand sich jedoch in der Jackentasche einer Mitschülerin, nachdem ihre Zimmergenossinnen schon Kopf über im Müll steckten. Angekommen im Hansemuseum begann dort unsere letzte Führung. Der Beginn der Führung war jedoch mit Abstand am coolsten. Ein Fahlstuhl, wessen Aussehen sich nicht zwischen hochgradig gefährlich und futuristischem Actionfilm entscheiden konnte, brachte uns in den „Keller“ des Gebäudes, in welchem die Ausstellung stattfand. An Schiffen der Hanse vorbei ging es in einen Nachbau eines Hansetagungsraumes. Wir sahen alte Handelsdokumente und lernten auch natürlich was es mit den schwarzen Steinen und dem Begriff steinreich auf sich hat.

Als nun auch dieses Abenteuer vorüber war, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof. Dort wurde wie auf dem Hinweg eine McDonalds Pause eingelegt, um mit ausreichend Energie die Heimreise antreten zu können.

Lily Piehl

Bericht als PDF: Exkursionsbericht des Geschichtsprofils Q1 über die Hansestadt Lübeck

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